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Hofgarten Schleißheim

Zur Geschichte

Bild: Gartenparterre

Gartenparterre des Neuen Schlosses Schleißheim

 

Der Schleißheimer Garten mit seinen begrenzenden Kanälen und der ausgedehnten Boskettzone zwischen Lustheim und Neuem Schloss wurde von Henrico Zucalli im Zusammenhang mit der Errichtung von Schloss Lustheim ab 1684 konzipiert.

 

Bild: Kaskade und Mailbahn, Stich nach Mathias Disel, um 1722

Kaskade und Mailbahn im Schleißheimer Schlosspark,
Stich nach Mathias Disel, um 1722

Ab 1689 wurde ein umfangreiches Kanalsystem als Voraussetzung für einen barocken Lustgarten großen Stils geschaffen. Auf dieser Grundlage besorgte Dominique Girard, der gleichzeitig auch in Nymphenburg tätig war, parallel zum Bau des Neuen Schlosses, zwischen 1717 und 1726 die Ausführung des Gartens.

Vor dem Neuen Schloss entstand ein vertieftes Parterre mit ausgedehnten Zierbeeten, Skulpturen und einer prächtigen Kaskade. Die Mittelachse als absolutes Ordnungsprinzip des Gartens diente zunächst als Bahn für das am Hof beliebte Maillespiel, bevor sie Ende des 18. Jahrhunderts als Kanal angelegt wurde. Die Boskettzone war mit Wasserkünsten, Kleinarchitekturen und Spieleinrichtungen ausgestattet.

 

Bild: Statue des Herkules im Parterre

Die ursprünglich halbkreisförmig im Hintergrund von Schloss Lustheim angeordneten Zirkelbauten, die als Orangerie dienten, sind bald wieder verfallen und heute durch Hecken ersetzt. Die von Lustheim radial ausgehenden Alleen zielen auf markante Punkte in der Landschaft.

Der Garten wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts zwar vernachlässigt, aber er wurde nie landschaftlich überformt und damit einschneidend verändert, wie das mit vielen Barockgärten damals geschah. Schleißheim zählt deshalb heute zu den ganz wenigen Barockgärten, die in ihrer ursprünglichen Aufteilung erhalten geblieben sind.

1865 bis 1868 restaurierte Carl Effner im Auftrag König Ludwigs I. den Garten in der alten Struktur unter Einfügung von zeittypischen Ornamentformen, die im Zweiten Weltkrieg aber größtenteils wieder verloren gingen. Die Anlage zwischen Altem und Neuem Schloss geht ebenfalls auf Carl Effner zurück.


 
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