Die Meißener Porzellan-Sammlung wird nicht von der Bayerischen Schlösserverwaltung betreut, sondern ist ein Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums.
Im Jahr 1971 wurde in Schloss Lustheim das erste Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums eingerichtet. Es nahm die von dem Industriellen Prof. Dr. Ernst Schneider (1900-1977) gestiftete weltberühmte Sammlung früher Meißener Porzellane auf, deren Umfang und Bedeutung allein mit den Beständen der Porzellansammlung im Dresdener Zwinger vergleichbar ist.
Drei Vasen mit "indianischen" Blumen und Tieren,
Meißen, um 1730/35
Die Präsentation der über 2000 erlesenen Porzellane im Ambiente des kurfürstlichen Lustschlosses stellt ein barockes Ensemble von besonderem Reiz dar. So wurde in Lustheim der Traum vom "Porzellan-Schloss" Wirklichkeit, der für August den Starken, den Gründer der Meißener Manufaktur, nicht in Erfüllung ging.
Die Sammlung bietet einen umfassenden Überblick über die Produktion der Meißener Porzellanmanufaktur von ihrer Gründung im Jahr 1710 bis in die Zeit des Siebenjährigen Krieges (1756-1763).
Der Bogen spannt sich dabei von Geschirren und Figuren der Böttgerzeit, über die berühmten Chinoiserien des Porzellanmalers Johann Gregorius Höroldt, die von August dem Starken besonders geschätzten "indianischen" Dekore bis hin zu den plastischen Meisterleistungen des Modelleurs Johann Joachim Kaendler wie sie die lebendig modellierten Tierfiguren bezeugen.
Einen besonderen Höhepunkt stellen die zahlreichen Porzellane aus dem Wappenservice des Grafen Sulkowski und dem legendären Schwanenservice des Grafen Heinrich von Brühl dar, die eine Vorstellung vom Glanz barocker Festtafeln geben.
Schneeballvase mit Vögeln,
Modell wohl von Johann Joachim Kaendler,
Meißen, 1741
Erdteilgruppe "Amerika", Modell von
Johann
Friedrich Eberlein, Peter Reinicke und
Johann Joachim Kaendler, Meißen, 1745
© Text und Bilder: Bayerisches Nationalmuseum (Fotos: Walter Haberland)
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