Die Schleißheimer Brennerei führt eine lange Tradition fort. Bis in die 1920er Jahre gab es in Schleißheim eine Schlossbrauerei, in der auch Obst gebrannt wurde. Diese war einst Teil des Königlich Bayerischen Staatsgutes Schleißheim. 1819/20 wurden dort beispielsweise neben "5170 Eimern Winter- und Sommerbier" auch "124 Eimer Branntwein" erzeugt.
Die weitläufigen Schleißheimer Obstanlagen sind ein Relikt aus dieser Zeit. Das Bier der Schlossbrauerei und die Schleißheimer Brände genossen zu Anfang des vorigen Jahrhunderts auch überregional einen hervorragenden Ruf. 1926 wurde die Schlossbrauerei jedoch durch die Münchner Hackerbrauerei übernommen, die sie bald darauf still legte.
Das Brennrecht verblieb bei der Schlossverwaltung. In den 1960er Jahren nahm man das Schnapsbrennen wieder auf, allerdings in kleinem Rahmen. Die Destillate wurden nur an Einheimische vertrieben, konnten aber nicht mehr an die alten Erfolge anknüpfen und waren qualitativ wohl nicht immer überzeugend. Ein Brand in der Brennerei, bei der neben der Brennblase auch die meisten Unterlagen zerstört wurden, beendete dann vorerst die Schnapsherstellung in Schleißheim.
Im Jahr 2007 schaffte der scheidende Verwaltungsvorstand Max Kirmeß als eine seiner letzten Amtshandlungen noch eine neue Brennanlage (auch "Kolonne" genannt) an. Dann startete mit einem neuen Team die Ära des "Blauen Kurfürsten". Die Schlossverwaltung wollte damit an die große alte Tradition der Schleißheimer Schlossbrände anknüpfen. Außerdem war das Ziel, mit neuer Brennanlage, erweitertem Brennrecht, völlig neuen Rezepturen und neu kreierten Marken besondere Qualität zu bieten und damit auch für die Schleißheimer Schlossanlage zu werben.
Als Hofgartenbetriebsleiter Alexander Bauer und sein Stellvertreter Ralf Wolff den ersten "Blauen Kurfürst" destillierten, war der große Erfolg der neuen Schleißheimer Brände noch nicht absehbar.
Heute sind die Schleißheimer Schlossbrände, die im Museumsshop im Neuen Schloss verkauft werden, ein beliebtes Mitbringsel bei den Schlossbesuchern aus aller Welt. "Blauer Kurfürst", "Renatuswasser", "Slius" und "Eremitentrost" sind auf diesem Weg bereits bis in die USA und nach Afrika gelangt.
Alle Schleißheimer Schlossbrände werden ausschließlich aus unbehandeltem Obst aus den historischen Obstbaumbeständen der Schlossanlage hergestellt.
Blauer Kurfürst · Zwetschgenschnaps / 13,- Euro (0,2 l)
Benannt nach Kurfürst Max-Emanuel, der auch der "Blaue Kurfürst" genannt wurde (wegen seiner Schärpe, nicht wegen seiner Trinkfreude!)
Renatuswasser · Obstler / 13,- Euro (0,2 l)
Der Name erinnert an die Renatuskapelle in Lustheim.
Der hl. Renatus ist der Namenspatron von Renata von Lothringen, der Gemahlin Wilhelms V.
Das Renatuswasser ist auch als extra lange im Eichenholzfass gelagerte Variante erhältlich.
Slius · Quittenlikör
/ 13,- Euro (0,2 l)
Ein milder Fruchtlikör, hergestellt aus den Birnenquitten des Schleißheimer Hofgartens, einer historischen Obstsorte. Benannt ist er nach Slius, dem Gründer Schleißheims.
Eremitentrost · Apfelbrand, im Eichenholzfass gelagert / 13,- Euro (0,2 l)
Ein extra lange im Eichenholzfass gelagerter reiner Apfelbrand.
Sein Name erinnert an die neun frommen Eremiten, die Herzog Wilhelm V. (auch genannt "der Fromme") ab 1597 in neun Klausen rund um das "Alte Schloss" ansiedelte (St. Maria, St. Jakob, St. Nikolaus, St. Korbinian, St. Franziskus , St. Ignatius, St. Margareta, St. Wilhelm und St. Renatus)
Schleißheimer Barockliebelei · Schlehenlikör / 13,- Euro (0,2 l)
Ein kräftiger Fruchtlikör, der das leicht Feurige
mit dem Lieblichen auf geradezu ideale Weise verbindet.
Rot wie die Liebe, ist sein Name natürlich Programm:
In der Barockzeit galt die Schlehe als Aphrodisiakum.
Heute ist die "Schleißheimer Barockliebelei" die erste Wahl für Genießer – nicht nur nach einem guten und üppigen
Festmahl – und
einer unserer Renner im Verkauf!
Kleiner Schleißheimer · Liköre und Brände / 4,50 Euro (40 ml)
Auf vielfachen Wunsch unserer Kunden gibt es unsere Edelbrände und Liköre auch in der edlen 40 ml-Bügelverschlussflasche. Das Angebot variiert saisonal und richtet sich dem Obstangebot unserer Gärten.
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