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Altes Schloss Schleißheim

 

Bild: Wilhelmskapelle

Wilhelmskapelle

Die Gründung der Schleißheimer Schlossanlage geht auf Herzog Wilhelm V. von Bayern (reg. 1579-1597) zurück. 1598 ließ er hier ein schlichtes Herrenhaus errichten. Dieses wurde wenig später von seinem Sohn Maximilian I. (reg. 1597-1651) durch einen weit prachtvolleren Neubau ersetzt. Dieser besaß, wie bereits das Herrenhaus seines Vaters, eine eigene Kapelle.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Alte Schloss bei zwei Luftangriffen schwer beschädigt. Die Wilhelmskapelle blieb jedoch weitgehend erhalten. Der bis heute zu sehende Gewölbestuck stammt in weiten Teilen noch aus dem frühen 17. Jahrhundert.

Die Wilhelmskapelle diente bereits seit 1818 nicht mehr als sakraler Raum. Eine Zwischendecke unterteilte sie in zwei Ebenen, die als Festsaal und Stallung genutzt wurden. Erst 1970 konnte mit dem Wiederaufbau des Schlosses begonnen werden. In der Folge wurde auch die Zwischendecke aus der Kapelle entfernt.


 

Bild: Marienvision des heiligen Wilhelm

Die Kunstwerke in der Wilhelmskapelle

Marienvision des heiligen Wilhelm
Peter Candid, um 1600, Öl auf Leinwand

Das Altarbild Peter Candids (um 1548-1628) entstand bereits um 1600 für die Kapelle des Vorgängerbaus; es zeigt den französischen Heiligen als Einsiedler barfuß mit langem Haar und Bart. Er blickt erstaunt in die obere Zone des Bildes, die von einer Vision Marias mit Kind und Engeln eingenommen wird. Es ist weniger eine konkrete Heiligenlegende als eine Hinführung zum stillen Gebet für die jeweiligen Betrachtenden.

Christus vor Kajaphas
Kreuztragung
Geißelung Christi
Kreuzannagelung Christi
Unbekannte Werkstatt, Öl auf Leinwand, um 1614

Ergänzt wird die Ausstattung der Wilhelmskapelle heute durch vier Gemälde aus einem dreizehnteiligen Passionszyklus, der von einer unbekannten Werkstatt stammt. Der Zyklus zeigt Anklänge an den damals beliebten Stil Peter Candids.

Die Gemälde befanden sich ursprünglich in der Kirche des Münchner Franziskanerklosters. Kloster und Kirche wurden 1802 säkularisiert und abgerissen. Die Gemälde dienten einst als bildlicher Schmuck des Lettners, einer Schranke, die den Bereich der Mönche vom Kirchenraum der Laien abtrennte. Die restlichen neun Darstellungen werden heute im Depot des Neuen Schlosses Schleißheim aufbewahrt.


 
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